Nachlese zur Bundestagswahl 2005 im Land Brandenburg

- Erschienen am 19.09.2005 - Pressemitteilung 16/2005

74,96 Prozent der wahlberechtigten Brandenburgerinnen und Brandenburger beteiligten sich an der Wahl zum 16. Deutschen Bundestag. Damit wurde gegenüber der Bundestagswahl 2002 ein leichter Anstieg verzeichnet, resümierte Landeswahlleiter Peter Kirmße, denn 2002 waren es 73,68 Prozent. Das Land liegt damit jedoch unter dem bundesweiten Durchschnitt von 77,7 Prozent.
Die höchste Wahlbeteiligung verzeichnete der Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II) mit 79,6 Prozent, die niedrigste Wahlbeteiligung der Wahlkreis 57 (Uckermark – Barnim I) mit 71,2 Prozent.
In den Gemeinden wurde die höchste Wahlbeteiligung in Lenzerwische (Prignitz/Amt Lenzen-Elbtalaue) erreicht. Dort wählten 80,3 Prozent der 458 Wahlberechtigten. Nur 47,7 Prozent seiner 331 wahlberechtigten Einwohner konnte die Gemeinde Haidemühl (Spree-Neiße) mobilisieren und weist damit die niedrigste Wahlbeteiligung auf.
Angestiegen ist die Zahl der Briefwähler: 206.069 (= 9,69 Prozent der Wahlberechtigten bzw. 12,9 Prozent der Wähler) gegenüber 166.392 im Jahre 2002 (= 7,9 Prozent der Wahlberechtigten bzw. 10,7 Prozent der Wähler).

Voraussichtlich werden 21 Abgeordnete aus dem Land Brandenburg in den 16. Deutschen Bundestag einziehen. 2002 waren es noch 16.
Für die einzelnen Parteien stellt sich das Ergebnis folgendermaßen dar.

SPD:
Die SPD gewinnt alle zehn Direktmandate aus den Wahlkreisen. Nach ihrem Zweitstimmenanteil von 35,83 Prozent im Land Brandenburg stehen ihr jedoch nur sieben Sitze zu, so dass sie aus Brandenburg drei Überhangmandate erzielte.
Die meisten Stimmen erhielt die SPD im Wahlkreis 60 (Brandenburg an der Havel – Potsdam-Mittelmark I – Havelland III – Teltow-Fläming I) mit 37,6 Prozent sowie in der Gemeinde Märkisch Buchholz (Dahme-Spreewald/Amt Schenkenländchen) mit 46,8 Prozent. Die wenigsten Stimmen erzielte sie im Wahlkreis 65 (Elbe-Elster – Oberspreewald-Lausitz II) mit 31,7 Prozent sowie in der amtsangehörigen Gemeinde Hermsdorf (Oberspreewald-Lausitz/Amt Ruhland) mit 21,8 Prozent.

CDU:
Für die CDU werden voraussichtlich vier Listenkandidaten in den Bundestag einziehen: Katherina Reiche, Michael Stübgen, Andrea Astrid Voßhoff und Jens Koeppen. Den höchsten Zweitstimmenanteil erzielte die CDU im Wahlkreis 65 (Elbe-Elster – Oberspreewald-Lausitz II) mit 23,8 Prozent sowie in der Gemeinde Friedrichswalde (Barnim/Amt Joachimsthal (Schorfheide)) mit 38,8 Prozent. Die wenigsten Stimmen gingen an die CDU im Wahlkreis 59 (Märkisch-Oderland – Barnim II) mit 18,7 Prozent sowie in der Gemeinde Heckelberg-Brunow (Märkisch-Oderland/Amt Falkenberg-Höhe) mit 11,2 Prozent.

Die Linke.:
Für die Linkspartei ziehen über die Landesliste voraussichtlich in den Bundestag fünf Abgeordnete ein: Prof. Lothar Bisky, Dr. Dagmar Enkelmann, Diana Golze, Wolfgang Neškovic, Dr. Kirsten Tackmann. Die meisten Zweitstimmen bekam Die Linke. im Wahlkreis 59 (Märkisch-Oderland – Barnim II) mit 29,8 Prozent sowie in der Gemeinde Hohenfinow (Barnim/Amt Britz-Chorin) mit 38,7 Prozent. Am wenigsten stimmten die Wähler im Wahlkreis 58 (Oberhavel – Havelland II) mit 22,0 Prozent und in der Gemeinde Lenzerwische (Prignitz/Amt Lenzen-Elbtalaue) mit 12,4 Prozent für die Linkspartei.

FDP:
Voraussichtlich wird Heinz Lanfermann als einziger Listenkandidat in den Bundestag einziehen. Die meisten Zweitstimmenanteile gab es für die FDP im Wahlkreis 58 (Oberhavel – Havelland II) mit 8,0 Prozent und in der Gemeinde Großbeeren (Teltow-Fläming) mit 14,2 Prozent. Am wenigsten stimmten die Wähler im Wahlkreis 57 (Uckermark – Barnim I) mit 5,4 Prozent und in der Gemeinde Ziethen (Barnim/Amt Joachimsthal (Schorfheide)) mit 2,5 Prozent für die FDP.

GRÜNE/B 90:
Für GRÜNE/B 90 wird voraussichtlich Cornelia Behm über die Landesliste in den Bundestag einziehen. Die meisten Stimmen gab es mit 8,7 Prozent im Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II) und in der Gemeinde Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) mit 14,2 Prozent. Die wenigsten Stimmen gab es im Wahlkreis 65 (Elbe-Elster – Oberspreewald-Lausitz II) mit 3,2 Prozent und in der Gemeinde Hohenselchow-Groß Pinnow (Uckermark/Amt Gartz(Oder)) mit 0,9 Prozent.

NPD:
Die meisten Zweitstimmen gab es für die NPD im Wahlkreis 65 (Elbe-Elster – Oberspreewald-Lausitz II) mit 5,0 Prozent sowie in der Gemeinde Gröden (Elbe-Elster/Amt Schradenland) mit 14,1 Prozent. Den geringsten Stimmenanteil gab es für die NPD im Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II) mit 1,8 Prozent sowie in der Gemeinde Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) mit 0,8 Prozent.

Verbundene Wahlen
Gleichzeitig mit der Bundestagswahl fanden zwei Bürgermeister-Wahlen statt. Hier wurden folgende Ergebnisse erzielt.
Niedergörsdorf (Teltow-Fläming): zum hauptamtlichen Bürgermeister wurde Wilfried Rauhut mit 80,4 Prozent gewählt.
Langewahl (Oder-Spree/Amt Scharmützelsee): zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin wurde mit 78 Prozent Bärbel Kleinschmidt gewählt.

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