Nachlese zur Bundestagswahl im Land Brandenburg
Höchste Wahlbeteiligung bei einer Bundestagswahl
- Erschienen am - PresemitteilungPotsdam – 81,5 Prozent der Wahlberechtigten in Brandenburg beteiligten sich an der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag. Damit nahm die Wahlbeteiligung um 5,9 Prozent zu (2021: 75,6 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt liegt die Zahl bei 82,5 Prozent. Gesunken ist die Zahl der Briefwählenden: 484.114 (29,2 Prozent) gegenüber 540.209 (34,9 Prozent) im Corona-Jahr 2021. „Wir verzeichnen die höchste Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen seit Bestehen des Landes Brandenburg“, teilte Landeswahlleiter Josef Nußbaum heute in Potsdam mit.
Wahlkreis | Stadt/Gemeinde | |
Höchste Wahlbeteiligung |
85,7 Prozent |
89,9 Prozent |
niedrigste Wahlbeteiligung |
78,4 Prozent |
44,0 Prozent |
Folgende Parteien sind im 21. Deutschen Bundestag vertreten:
CDU/CSU, AfD, SPD, GRÜNE/B 90, Die Linke und SSW.
FDP und BSW ziehen nicht in den Bundestag ein. Beide Parteien blieben unter der Fünf-Prozent-Hürde und konnten auch nicht drei Direktmandate im Bundesgebiet erringen, um gemäß der Grundmandatsklausel doch noch mit dem Zweitstimmenergebnis in den Bundestag einzuziehen.
Für das vorläufige Ergebnis ergeben sich in Bezug auf die Mandatsverteilung noch folgende Hinweise:
Aufgrund der Wahlrechtsreform gibt es keine Überhang- und Ausgleichsmandate mehr. Somit werden voraussichtlich 21 Abgeordnete aus dem Land Brandenburg in den 21. Deutschen Bundestag einziehen. 2021 waren es noch 25.
Unter dem Vorbehalt des endgültigen amtlichen Ergebnisses sowie der Prämisse der Mandatsannahme werden insgesamt sieben weibliche Brandenburger Abgeordnete dem 21. Deutschen Bundestag angehören. Eine von ihnen hat ein Direktmandat für die AfD errungen, sechs weitere werden über die jeweiligen Landeslisten der Parteien einziehen (SPD: 2; CDU: 1; GRÜNE/B 90: 1; Die Linke: 2).
Für die einzelnen Parteien stellt sich das Ergebnis folgendermaßen dar:
AfD:
Die AfD gewann Direktmandate in acht Wahlkreisen. Direkt gewählt sind: Dr. Götz Frömming (WK 56), Hannes Gnauck (WK 57), René Springer (WK 59), Arne Raue (WK 60), Steffen Kotré (WK 62), Rainer Galla (WK 63), Lars Schieske (WK 64) und Birgit Bessin (WK 65). Trotz Erststimmenmehrheit zieht der Bewerber Andreas Galau (WK 58) nicht in den Bundestag ein, da sein Sitz nicht durch ausreichend Zweitstimmen gedeckt ist.
Erststimme | Wahlkreis | Stadt/Gemeinde |
höchster Anteil |
43,0 Prozent |
69,4 Prozent |
niedrigster Anteil |
19,0 Prozent |
11,0 Prozent |
Zweitstimme | ||
höchster Anteil |
40,9 Prozent |
69,2 Prozent |
niedrigster Anteil |
18,5 Prozent |
11,5 Prozent |
CDU:
Die CDU gewann kein Direktmandat. Über die Landesliste werden voraussichtlich die folgenden vier Abgeordneten in den Bundestag einziehen: Uwe Feiler, Knut Abraham, Dr. Saskia Ludwig und Sebastian Steineke.
Erststimme | Wahlkreis | Stadt/Gemeinde |
höchster Anteil |
24,8 Prozent |
35,8 Prozent |
niedrigster Anteil |
17,3 Prozent |
6,4 Prozent |
Zweitstimme | ||
höchster Anteil |
21,7 Prozent |
30,5 Prozent |
niedrigster Anteil |
15,9 Prozent |
6,9 Prozent |
SPD:
Die SPD konnte ein Direktmandat erringen. Direkt gewählt ist Olaf Scholz (WK 61), über die Landesliste werden voraussichtlich die folgenden drei Abgeordneten in den Bundestag einziehen: Maja Wallstein, Stefan Zierke, und Sonja Eichwede.
Erststimme | Wahlkreis | Stadt/Gemeinde |
höchster Anteil |
25,8 Prozent |
31,1 Prozent |
niedrigster Anteil |
16,6 Prozent |
5,1 Prozent |
Zweitstimme | ||
höchster Anteil |
17,2 Prozent |
21,8 Prozent |
niedrigster Anteil |
12,5 Prozent |
4,0 Prozent |
Die Linke:
Die Linke gewann kein Direktmandat im Land Brandenburg. Über die Landesliste ziehen voraussichtlich folgende drei Abgeordnete in den Bundestag ein: Christian Görke, Isabelle Vandre und Christin Willnat.
Erststimme | Wahlkreis | Stadt/Gemeinde |
höchster Anteil |
13,8 Prozent |
19,1 Prozent |
niedrigster Anteil |
9,5 Prozent |
4,6 Prozent |
Zweitstimme | ||
höchster Anteil |
14,7 Prozent |
17,6 Prozent |
niedrigster Anteil |
8,7 Prozent |
3 Prozent |
Zweitstimme | Wahlkreis | Stadt/Gemeinde |
höchster Anteil |
12,6 Prozent |
16,0 Prozent |
niedrigster Anteil |
8,3 Prozent |
3,9 Prozent |
GRÜNE/B 90:
Für GRÜNE/B 90 wird voraussichtlich neben Annalena Baerbock auch Michael Kellner über die Landesliste in den Bundestag einziehen.
Erststimme | Wahlkreis | Stadt/Gemeinde |
höchster Anteil |
15,9 Prozent |
21,1 Prozent |
niedrigster Anteil |
2,0 Prozent |
0,0 Prozent |
Zweitstimme | ||
höchster Anteil |
14,6 Prozent |
19,9 Prozent |
niedrigster Anteil |
2,8 Prozent |
0,0 Prozent |
FDP:
Erststimme | Wahlkreis | Stadt/Gemeinde |
höchster Anteil |
4,0 Prozent |
6,8 Prozent |
niedrigster Anteil |
2,2 Prozent |
0,3 Prozent |
Zweitstimme | ||
höchster Anteil |
4,3 Prozent |
8,0 Prozent |
niedrigster Anteil |
2,5 Prozent |
0,5 Prozent |
* Bei den Stimmenanteilen der amtsangehörigen Gemeinden sind die Stimmen der Briefwahl nicht berücksichtigt, da diese auf Amtsebene und nicht für die amtsangehörigen Gemeinden erfasst werden.
Ergebnis weiterer gleichzeitiger Wahlen:
Oberhavel | Zehdenick: Wahl zum hauptamtlichen Bürgermeister |
Stichwahl |
Märkisch-Oderland | Hoppegarten: Abwahlverfahren des Bürgermeisters |
gescheitert |
Der älteste Brandenburger Mandatsträger wird voraussichtlich Herr Olaf Scholz (Geburtsjahr 1958) sein, der über das Wahlkreismandat WK 61 einzieht. Der Wahlkreiskandidat der AfD im WK 57, Herr Hannes Gnauck (Geburtsjahr 1991), wird voraussichtlich der jüngste Abgeordnete aus Brandenburg sein.
Landeswahlleiter Josef Nußbaum gibt abschließend einen Ausblick auf die wichtigsten Eckdaten bis zur Verkündung des endgültigen amtlichen Ergebnisses: „Zunächst werden bis Ende dieser Woche (28.2.) die zehn Kreiswahlausschüsse tagen. Am 7. März kommt der Landeswahlausschuss zusammen, um das endgültige Wahlergebnis für das Land Brandenburg festzustellen. Daraufhin werden die vorläufig als gewählt festgestellten Bewerberinnen und Bewerber offiziell benachrichtigt, allerdings mit dem Hinweis auf die Feststellung des endgültigen Gesamtergebnisses durch den Bundeswahlausschuss am 14. März.“
Alle Ergebnisse sind öffentlich zugänglichen Dokumenten zu entnehmen unter: https://wahlergebnisse.brandenburg.de.